Die zwölfte Rauhnacht hat die Energie des Dezembers, den wir gerade hinter uns haben – der Kreis schließt sich. Der Dezember ist der dunkelste Monat des Jahres, und es ist auch der Monat, in dem wir deutlich das Licht am Ende des Tunnels sehen können. Wir feiern die Wintersonnwende und stehen wieder am Anfang unserer gemeinsamen Reise. Wir feiern die Neugeburt des Lichtes und die Tage werden langsam wieder länger. Alles beginnt von vorne - der Kreislauf des Lebens.

Experiment

Was heißt es für Dich, aus der Dunkelheit ins Licht, ins Leben, zu treten? Was für ein Licht ist es? Wie fühlt es sich an, ins Licht zu treten? Dein eigenes Licht strahlen zu lassen?

Die Rauhnächte helfen uns, Übergänge zu üben, wie wir sie im privaten und beruflichen Alltag immer wieder erleben. Je öfter wir Übergänge bewusst begehen und uns dabei immer wieder auf das Wesentliche konzentrieren, desto aktiver können wir unser Leben mit all seinen Veränderungen gestalten.

Die Rauhnächte markieren den Anbruch einer neuen Zeit und die letzte Nacht ist eine besonders magische Nacht. Der perfekte Zeitpunkt, um herauszufinden, was Dein Sinn des Lebens ist.

Oft suchen wir den Sinn im Außen. Wir alle wünschen uns Liebe, Glück, Fülle und Reichtum. Doch all das, was wir im Außen finden, wird unsere Bedürfnisse nicht auf Dauer befriedigen. So brauchen wir immer mehr Input von irgendwo da draußen in Immer kürzeren Abständen. 

Doch keine Sorge, alles, was Du brauchst, trägst Du bereits in Dir. Hör auf, im Außen zu suchen, kehre noch einmal in Dich. Vertraue auf Deine Fähigkeiten, auf Dein Herz und Deinen Bauch zu hören. Du hast es in den vorherigen Rauhnächte schon ein paar Mal geübt. Lass Deinen Verstand außen vor und frage Dich, woher Du kommst, was Deine Werte sind, was Dich antreibt, wo Deine Passion liegt.

„Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie“ Friedrich Nietzsche

Wenn Du die Gewissheit hast, dass Du etwas Sinnvolles tust und Dein Leben und alle Deine Erfahrungen und Ereignisse darin eine Bedeutung, einen Sinn haben, wenn Du einen größeren Zusammenhang erkennen kannst, stärkst Du Deine Resilienz. Du fragst dann bei Herausforderungen nicht mehr „Warum?“ oder „Warum ich?“ sondern Du stellst Dir – wenn überhaupt – die Frage „Wozu?“. Du glaubst nicht mehr, dass Dinge Dir passieren, sondern durch Dich geschehen. Du bist also nicht in der Opfer-Rolle, sondern weißt, dass Du die Kontrolle in und über Dein Leben hast. Kannst Du einen Sinn erkennen, bist Du motiviert und engagiert, kannst Dich auf die wichtigen Dinge fokussieren und Du bist resilient, nichts wirft Dich so leicht aus der Bahn.

Wie dem auch sei, bleib ganz ruhig und entspannt, wenn Du nicht sofort in diesem Moment Deinen Sinn des Lebens erkennst, Du hast den ersten Schritt bereits getan und bist auf dem besten Weg. Akzeptiere einfach das Noch-Nichtwissen, bleibe offen und neugierig. Hab Geduld mit Dir selbst, werde immer wieder still und richte Deinen Fokus nach innen. Dort findest Du Deine Antworten.

Ritual

Das Ritual dieser Rauhnacht ist noch einmal die Meditation. Du siehst, wie wichtig es ist, immer wieder zur Ruhe zu kommen und die Stille und alles, was hochkommt auszuhalten. So reduzierst Du kontinuierlich Stress und stärkst Deine physische und psychische Widerstandskraft.

Oft ist es schon genug, wenn wir erkennen, dass alles einen Sinn hat und alles gut ist, so wie es gerade ist. Wir brauchen nur das Vertrauen, dass sich auch alles genau so entwickeln wird, wie es für uns richtig ist und wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Wie in der Natur, entwickelt sich auch in unserem Leben alles in unserer eigenen Zeit und alles hat seine Zeit.

Morgen werden wir noch einmal auf die 12 Rauhnächte zurückblicken.